Goethe in Trümmern
Ausstellungsort: Bibliotheksbereich A3 (A3, 6–8), 2. OG
Dauer: 29. April–30. Juli 1999
Kooperationspartner: Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Mannheim und Universitätsbibliothek Mannheim
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Feierlichkeiten und Veranstaltungen, die anlässlich Goethes 200. Geburtstag begangen wurden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Goethe als größter Dichter und Denker Deutschlands besonders geehrt.
Ost und West versuchten im Goethe-Jahr 1949 das humanitäre Gedankengut Goethes hervorzuheben, um den Deutschen aber auch der Welt zu zeigen, dass Deutschland demokratiefähig ist.
Die Deutschen bekennen sich zu Demokratie und Humanismus und streifen die Spuren des Nationalsozialismus endgültig ab, so lautete das Anliegen der Veranstalter.
In Frankfurt am Main und Weimar fanden die meisten Veranstaltungen statt. Die beiden Städte gerieten in ernsthafte Konkurrenz, als es um die Verleihung des Goethe-Preises ging. Beide Städte zeichneten den Schriftsteller Thomas Mann mit dem Goethe-Preis aus.
Frankfurt wollte unter allen Umständen verhindern, dass der Exilliterat ins geteilte Deutschland zurückkehrte, um nicht nur Frankfurt, sondern auch Weimar zu besuchen. Denn der Besuch in Weimar und die Annahme des gleichen Preises brachten eine Aufwertung der SBZ (die DDR wurde erst im Oktober gegründet) mit sich.
Der Konflikt um Thomas Mann und dessen Besuch in Ost und West ist ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung „Goethe in Trümmern“.