Ausstellungsort: Bibliotheksbereich A3 (A3, 6–8), 2. OG
Dauer: 11. April–26. Mai 2013
Organisation: Festival Latino Mannheim–Heidelberg und Universitätsbibliothek Mannheim
Nicolas Alayo Anferro wurde 1954 in Moa, einem kleinen Fischerdorf an der Ostküste Kubas, geboren. Bereits im Kindesalter zog er mit Mutter und Geschwistern nach Havanna. Er lebt dort heute in der malerischen Altstadt, in der die traditionelle kubanische Lebensweise pulsiert. Sein Atelier ist seit Jahren ein Treffpunkt für Künstler, Maler, Schriftsteller, Fotografen und kunstinteressierte Touristen. Bei einem Kaffee oder einem Glas Rum werden Gedanken und Meinungen über Kunst, Philosophie und Politik ausgetauscht.
Alayo beschreibt sich selbst als “authentischen kubanischen Maler nigerianischer Herkunft mit etwas Mestizo, Hautfarbe Schokolade und spanischer Prägung.“ Beeinflusst von der Intensität und dem Reichtum des Lebens in der Karibik entstand seine Idee, so zu malen, wie er fühlt. Er meint dazu: „In jedem von uns leben mehr als zwei Persönlichkeiten. Wir sind geprägt von der Straße, den Verwandten, Freunden und Vorfahren. In jedem von uns lebt noch ein anderes Ich, das sich auch bewegt, jedoch im Verborgenen und Geheimen. Im Dunklen und Geheimen ist es nicht dunkel und du bist nicht allein. Meine Bilder haben Farbe, Fantasie, Träume, aber auch dunkle Inhalte des Inneren, die in jedem von uns leben, auch in dir. Davon bin ich ein Echo, welches ich in meinen Bildern darstelle.“
Der Malstil Alayos trägt in erster Linie expressionistische Züge. Als leidenschaftlicher Beobachter der menschlichen Natur erforscht er das Innere und Verborgene im Menschen, das sich mystisch und melancholisch in seinen Gemälden spiegelt. Er konzentriert sich auf das Dramatische und Verborgene in uns. So entstehen Eindrücke von seelischen Momentaufnahmen, die er intim, traurig schön und gleichzeitig optimistisch interpretiert.
Nicolas Alayo hat inzwischen weltweit Anerkennung gefunden. Seine Bilder wurden bisher unter anderem in den USA, in Kanada, in der Schweiz und in Italien ausgestellt.
Lidia Aguilera, geboren 1932 in Santiago de Cuba, ist eine „Grande Dame“ der kubanischen Kunstszene. Sie studierte an verschiedenen Kunstakademien des Landes und ist Mitglied der UNEAC (Union Nacional de Escritores y Artistas de Cuba). Sie nahm an weit über 50 nationalen und internationalen Ausstellungen teil.
Der bekannte kubanische Schriftsteller Miguel Barnet schreibt über sie: „Mit der Kraft des Geistes und der Macht der Technik angefertigt, erschafft das Werk von Lidia Aguilera die märchenhafte Welt der afrikanischen Traditionen Kubas von neuem – diesem bodenlosen Teich des Kubanischen, bestehend aus Elementen verschiedenen Ursprungs.
Neuartig und wagemutig taucht sie in die magischen Wurzeln Kubas ein, in seine ursprüngliche Essenz, um uns einen Schatz aus Farben und Formen zu hinterlassen, die zu uns mit der Stimme der Meisterin sprechen. Ihre Werke tragen Nachrichten von tiefer künstlerischer Bedeutung in sich.
Das Holz, die Leinwand, die Metalle werden durch die Hände der Künstlerin veredelt. Durch ihre Begabung entdeckt sie Bereiche, die noch niemand gesehen hat und Regionen des Geistes, die unsere Wahrnehmung der Welt bereichern. Ich kenne seit dem genialen Manuel Mendive keinen Künstler, der so kenntnisreich, tiefgründig und geschickt, nach unseren schwarzen Wurzeln taucht.“
Katalog der Ausstellung (PDF, 3,79 MB)