Ausstellungsort: Bibliotheksbereich A3 (A3, 6–8), 2. OG
Dauer: 15. März–2. Juni 2019
Kooperationspartner: Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, Universität Mannheim, Universitätsbibliothek Mannheim
Vor 200 Jahren ermordete der fanatisierte Burschenschaftler Karl Ludwig Sand in Mannheim den Dramatiker August von Kotzebue. Kotzebue war der meist aufgeführte Theaterautor der Goethezeit. Allerdings erkannten die Vertreter der Weimarer Klassik seine Stücke kaum an. Kotzebue selbst war eine streitbare Person, die im Zentrum politisch-literarischer Kontroversen stand. Da der Autor außerdem für den Zaren tätig war, betrachteten ihn die liberalen und nationalen Vertreter als Reaktionär und stilisierten ihn zum Hassobjekt.
Die Ermordung Kotzebues bot der konservativen Politik einen willkommenen Anlass, mit den „Karlsbader Beschlüssen“ die Pressefreiheit abzuschaffen, die Burschenschaften zu verbieten und die Universitäten zu überwachen.
Die Ausstellung zeigt Objekte aus der Universitätsbibliothek Mannheim, den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und einige Leihgaben. Hier finden sich der vermutlich letzte Brief Kotzebues, Porträts von Kotzebue und Sand sowie Kotzebues Totenmaske. Die ausgestellten Werke von Kotzebue und seinen Gegnern bieten Einblicke in die damalige Denkweise, die Entstehung von Kontroversen und die Hintergründe des Mordes.